So Leute, wie man merkt bin ich wieder aus Japan zurück. Habe jetzt auch die Bilder soweit sortiert, habe knapp 1200 Bilder gemacht in den zwei Wochen mit dem Handy und der Spiegelreflex. Zum Reiseverlauf:
Bin Samstag gegen 15:00 in Frankfurt abgeflogen und Sonntag drauf gegen 09:00 gelandet. Da ich im Flieger in der Economy class (10-11 Stunden Flug) nicht pennen kann, hab ich mir die Zeit mit meinem Sitznachbar und teilweise der Crew vertrieben - war supernett und lustig. Was ich da noch nicht wusste: mein Sitznachbar, ein Japaner in den 30-ern und auch ein Autonarr, ist ein Kollege von Lars, den ich am letzten Tag vor meiner Abreise in Tokyo getroffen hab
Sonntag hab ich also ein wenig von Tokyo gesehen- immer mit der S-Bahn unterwegs - (einen berühmten Park und das Schwertmuseum der NBTHK), war aber abends dann so fertig auf der Bereifung, dass ich früh in´s Bett bin. Montags dann frisch ausgeruht zum Hauptbahnhof (Shinkansen) und Kaiserpalast und dann zum Kannon Tempel in Asakusa, zu dem eine touristisch orientierte "berühmte" Strasse führt, die ich als das Pendent zur Rüdesheimer Drosselgasse ansehe- links und rechts Nippes und Neppes, aber jeder entscheidet ja selbst. Das Nationalmuseum war leider geschlossen (davor stand ich aber) und für den Tokyo Sky Tree und seine Aussichtsplattform war zu schlechtes Wetter; es regnete bei ca 12°C.
Der Dienstag allerdings begann mit Sonnenschein. Also nix wie los und den Mietwagen abholen, einen kleinen 5-türigen Mazda mit Automatik, Steuer rechts und japanischem Navi. Das haben wir (mein Sohn und ich) uns erst mal auf englisch umstellen und dann erklären lassen: man kann keine Strassennamen und Hausnummern eingeben, das finden die Navis dort nicht (aber die Post kommt trotzdem an), man gibt die Telefon-Nummer des Hotels oder Tempels oder Schreins oder Museum oder... an, wenn diese registriert ist, findet das Navi den Weg.
So haben wir uns die ersten paar hundert Kilometer von Tokyo nach Nagoya zu unserem Hotel im Zentrum lotsen lassen. Problemlos. Der Vorteil des Auto´s gegenüber dem Zug (der wesentlich schneller ist): man kann jederzeit anhalten und/oder abbiegen und sich was anschauen, was man für interessant hält - das haben wir oft genug gemacht und haben so viel mehr gesehen als geplant.
Unsere Route war wie folgt: Dienstag von Tokyo am Fuji vorbei über Shizuoka und Hamamatsu nach Nagoya. Mittwoch von Nagoya über Sekigahara nach Otsu und von dort nach Kyoto. Freitag von Kyoto über Osaka, Kobe, Akashi mit einem Abstecher zur Burg von Himeji nach Okayama. Abstecher nach Kurashiki. Samstag von Okayama nach Hiroshima. Sonntag von Hiroshima auf die Insel Kyushu nach Aso (ein Vulkan). Montag von Aso über Takachiho nach Hyuga. Dort haben wir uns mit meinem Schwertschmied getroffen und ein intensives Stück Japan kennengelernt
Dienstag von Hyuga dann wieder nördlich über Nobeoka nach Usuki und von dort mit der Fähre auf die Insel Shikoku nach Matsuyama. Mittwoch von Matsuyama dann nach Naruto und über 2 sehr beeindruckende Brücken schliesslich nach Akashi. Donnerstag von dort dann zur letzten Station am Mount Fuji nach Kawaguchiko am Lake Kawaguchi. Und schliesslich Freitag gegen späterer Nachmittag wieder nach Tokyo. Samstag Nachmittag gegen 16:00 Rückflug und Ankunft am gleichen Tag wieder in Frankfurt gegen 19:00. Im Hinblick auf den Jetlag problemlos.
Wir haben von Japan um Welten mehr gesehen als jeder durchschnittliche Japan-Tourist, der meist nach Osaka fliegt, dann 2 Tage in Kyoto ist, an die nördliche Küste kurz fährt und dann in Tokyo wieder für ein paar Tage, dann zurück nach Osaka und wieder nach Deutschland. Da Japan sehr teuer ist, hat mich der ganze Trip auch in etwa so viel gekostet wie ein 14-ägiger Pauschalurlaub mit einem der großen Reiseveranstalter (Japan gab´s nur in 3 Katalogen mit vielleicht 2-3 Seiten Hotels und 3-4 Seiten Pauschalreisen. Ist nicht so das Urlaubsziel), rund 3.500 EUR incl. Flug. Hotels alle selber reserviert, Flug und Mietwagen über Reisebüro, was ein Glück war, denn der Rückflug wurde wegen dem Streik der LH gecancelt. Hab mich dann umbuchen lassen von meinem Reisebüro (ist ein Bekannter von mir) auf einen späteren Flug am Samstag und auf den näher liegenden Flughafen Haneda (nur ca. eine Stunde Fahrt mit der S-Bahn anstatt über 2 Stunden mit dem Expresszug nach Narita) - Schwein gehabt.
Alle Hotelreservierungen haben ausgezeichnet geklappt. Im Vorfeld gab´s noch ein paar Hänger - so braucht man z.B. in Japan eine amtliche Übersetzung des deutschen Führerscheins (den int. kann man sich sparen, der wird nicht anerkannt. Die Übersetzung macht keine der japanischen Botschaften in Deutschland, das macht entweder die deutsche Botschaft in Tokyo oder die JAF in Tokyo - die Japanese Automotive Federation. Hat mein Sohn vor Ort für mich erledigt), aber letztlich lief es doch irgendwie alles.
Wir haben viel gesehen, viel erlebt, gut gegessen, sehr nette Leute kennen gelernt und viel Spass gehabt. Wir haben auch viele Auto´s gesehen, die es nicht nach Deutschland schaffen oder hier nur als Einzel-Importe mit Rechtslenker rumfahren. Wir haben aber auch viele Auto´s gesehen, die man auch hier sehen kann, wenn man sie sich auch nicht immer leisten kann (Ferrari, Lambo, Maserati). Einen NSX hab ich leider nur in Lars` Garage gesehen, nicht aber in freier Wildbahn. Lag vielleicht auch ein bischen am Wetter, wir hatten alles: von Sonnenschein über Regen bis Schnee, von 5°C bis 19°C - die Kirschblüte hatte gerade begonnen, sieht schon toll aus. Beginnt immer im Südwesten auf Kyushu, jetzt ist sie voll in Tokyo angekommen, Lars hat ein paar Bilder geschickt.
Ich häng Euch mal ein paar Bilder von den Auto´s und anderen Gefährten, die ich fotografiert habe, an. Wenn sich jemand für einen Japan-Trip interessiert, können wir uns gerne vielleicht beim nächsten Treffen zusammen setzen. Sonst wird das ein Roman, den ich eigentlich nicht schreiben möchte